Wovon hängt der Zinssatz für Deine Baufinanzierung ab?
Verschiedene Faktoren beeinflussen die Höhe des Zinssatzes für deine Bau-/ Immobilienfinanzierung. Er ist der zentrale Aspekt für Dein persönliches Immobiliendarlehen, denn er bezeichnet die prozentualen Kosten, die Du für das vom Kreditinstitut geliehene Geld bezahlen musst. Wie hoch die Summe in € dann ausfällt, hängt von der Darlehenssumme ab. Wie schon gesagt, es sind viele verschiedene Faktoren, die die Höhe des Zinssatzes bestimmen. Wir stellen Dir hier die wichtigsten Einflüsse vor:
- Das Eigenkapital
Bringst du mehr eigenes Kapital in die Baufinanzierung mit, fällt das “Risiko” für die Bank geringer aus. Dies führt zu einem Zinsnachlass und somit auch zu geringeren Kosten.
Hast du bereits eine abbezahlte Immobilie, so kannst Du diese als Zusatzsicherheit hernehmen und auf diese Weise erheblich Zinskosten sparen. Auch Eigenleistungen (Arbeitskosten z.B. für Elektriker, Fliesenleger, etc., die man sich durch eigenes Erledigen spart), können angesetzt werden. Hierfür verlangen manche Banken Nachweise über eine fachgerechte Ausbildung.
- Die Sollzinsbindung
Je länger die zu Beginn vereinbarte Zinsbindung, umso höher der Zinssatz. Die “Dienstleistung” des Geldgebers ist hier, für längere Planungssicherheit beim Kunden zu sorgen. Keiner von Uns kann in die Zukunft sehen und voraussagen, dass der Zinssatz in 10, 20 oder 30 Jahren weiterhin so günstig ist wie heute. Daher macht es durchaus Sinn, sich heute mit einer möglichst langen Zinsbindung auseinanderzusetzen. Nach zehn Jahren besteht bei jeder Bau- / Immobilienfinanzierung das Sonderkündigungsrecht für den Kreditnehmer und somit die Möglichkeit zur “Neuverhandlung” des Zinssatzes. Ist der Zinssatz dann noch günstiger, kann ein neues Bau-/ Immobiliendarlehen das alte Darlehen ablösen. Ist er nach zehn Jahren teurer, so kann die bestehende Baufinanzierung wie gehabt weitergeführt werden.
Wer die Finanzierung jedoch mit einer zehnjährigen Zinsbindung angehen möchte, kann sich in der Zeit Geld sparen. Wird das Darlehen innerhalb der zehn Jahre jedoch nicht zurückbezahlt, besteht das Risiko, später einen höheren Zinssatz in Kauf nehmen zu müssen.
- “Der Markt bestimmt den Preis”
So ist es auch am Zins- und Kapitalmarkt, der ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf den Zinssatz für Deine Bau- / Immobilienfinanzierung hat. Auf diesem Markt spielen die Europäische Zentralbank (EZB) und die Wirtschaftslage einzelner EU-Länder eine große Rolle. Die zwei genannten Beispiele sind u.a. abhängig von außereuropäischen Ländern und deren Währungen, somit haben auch diese eine indirekte Auswirkung auf den Zinssatz vor Ort.
Es gibt noch viel mehr Faktoren, die geringere Einflüsse auf den Zinssatz haben, zum Beispiel:
- die Höhe der jährlichen Sondertilgungsmöglichkeit
- die prozentuale Höhe der jährlichen Tilgung (mtl. Rate = Tilgung + Zins)
- die Möglichkeit zur Ratenänderung während der Laufzeit (bei jungen Lebenspartnern, die ihre Familienplanung noch nicht vollendet haben sehr wichtig!!!)
- der SCHUFA-Score
- die Bereitstellungszinsfreie Zeit (vor allem wichtig bei Neubauten)
- die Nutzungsart der Immobilie (eigengenutzt, vermietet, teilweise vermietet)
- das Beschäftigungsverhältnis